Demo #unkürzbar: Für den Erhalt der sozialen Infrastruktur – auch an Schulen!

Gruppenfoto tandem Team bei der Demo

„Soziale Arbeit ist die Lösung – nicht das Problem.“

Am 8. Juli demonstrierten rund 1.500 Menschen unter dem Motto #unkürzbar – damit Berlin sozial bleibt vor dem Roten Rathaus gegen drohende Kürzungen im sozialen Bereich. Eingeladen hatte der Paritätischen Wohlfahrtsverband Berlin und demonstrierte dort gemeinsam mit zahlreichen Mitgliedsorganisationen, Engagierten und Unterstützerinnen – auch tandem BTL war mit vielen Kolleg*innen dabei.

Anlass: Die Berliner Landesregierung berät derzeit über den Doppelhaushalt 2026/2027. Aufgrund eines strukturellen Defizits sollen zusätzlich zu früheren Einsparungen nochmals rund 750 Millionen Euro gekürzt werden. Betroffen wären vor allem niedrigschwellige Angebote der Jugend- und Familienhilfe, Projekte für Bildung und Teilhabe sowie Maßnahmen zur Eingliederung für Menschen mit Behinderung.

In seiner Rede vor Ort betonte Sascha Mase, Bereichsleiter für schulbezogene Sozialarbeit bei tandem BTL, wie unverzichtbar Schulstationen für Kinder, Familien und Schulen sind – und warum ihre Zukunft nicht zur Disposition stehen darf. Er erinnerte eindringlich daran, welche wichtige Rolle Schulstationen in Berlin spielen – und welche gesellschaftlichen Folgen drohen, wenn sie weiter unter Kürzungsdruck geraten. 

„Schulstationen sind keine netten Extras, sie sind gesetzlich verankerte Angebote der Jugendhilfe. Sie sind Rückzugsort, Krisenintervention, Prävention und Demokratieförderung in einem.“Sascha Mase 

Schulstationen: Wirkungsvoll, bewährt, gesetzlich verankert 

Sascha Mase auf der Bühne
 

In seiner Rede schilderte Sascha Mase, wie Schulstationen Kindern und Jugendlichen konkrete Unterstützung im Alltag bieten – und welche stabilisierende Wirkung sie auf die gesamte Schulgemeinschaft haben. Sie helfen bei familiären Konflikten, schulischen Krisen oder psychischer Belastung und überbrücken Übergänge in weiterführende Hilfen. Gleichzeitig entlasten sie andere Bereiche der Jugendhilfe wie den Regionalen Sozialen Dienst. 

„Jeder investierte Euro in die Schulsozialarbeit zahlt sich dreifach aus“, betonte Mase. „Wir gewinnen nicht nur kurzfristig an Stabilität im Schulalltag, sondern reduzieren langfristige Folgekosten in der Jugendhilfe und stärken zugleich den gesellschaftlichen Zusammenhalt.“ 

„Die Angebote sind niedrigschwellig, hochprofessionell und nachgefragt – und trotzdem stehen sie immer wieder zur Disposition. Das ist verantwortungslos.“Sascha Mase 

Trotz ihrer unbestrittenen Wirkung sind Schulstationen nicht dauerhaft finanziell gesichert – wie aktuell im Bezirk Mitte, wo gleich fünf Schulstationen ab 2026 wegfallen könnten. Für über 2.300 Kinder wäre das ein herber Verlust. Tandem ist hier mit den Schulstationen an der Wedding-Grundschule und an der Leo-Lionni-Grundschule betroffen. 

„Was für ein Politikverständnis soll das sein? Es gibt Bedarf, es gibt Wirkung – aber gespart wird trotzdem.“Sascha Mase 

Klarer Appell an die Politik: Nicht gegeneinander, sondern gemeinsam handeln 

 

In seiner Rede machte Sascha Mase deutlich, dass sich die politisch Verantwortlichen nicht länger hinter Zuständigkeiten verstecken dürfen. Bezirke und Senat müssen tragfähige Lösungen entwickeln – gemeinsam und mit Weitblick. 

„Unsere Forderung ist klar: Die Schulstationen müssen bleiben. Sie sind eine unkürzbare Säule unserer sozialen Infrastruktur!“Sascha Mase 

Briefe an Kai – über 3.000 Stimmen bleiben bisher unbeantwortet 

Schülerin mit Schulsozialarbeiterinnen und Schulleitung bei der Demo
 

Am Ende der Rede verwies Sascha Mase auf die Aktion „Briefe an Kai“, bei der rund 3.000 Kinder, Jugendliche, Eltern und Fachkräfte an den Regierenden Bürgermeister geschrieben haben – und bis heute keine Antwort erhielten. 

„Hören Sie diese Stimmen, Kai Wegner! Erhalten Sie die soziale Struktur – bauen Sie aus statt zu kürzen!“Sascha Mase 

Fazit:  Soziale Arbeit ist kein Luxus, den man sich nur in guten Haushaltsjahren leistet – sie ist das Fundament für eine gerechte Gesellschaft. Und sie ist: #unkürzbar. 

 

 


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